Landwirtschaft

"Sorgfältig prüfen"

NEUMARKT. Die Mitteilung von Phil Hogan zur Zukunft der GAP wird im EP-Agrarausschuss sorgfältig überprüft, sagte MdEP Albert Deß.

Agrarkommissar Hogan habe eine einfachere, umweltfreundlichere und weniger bürokratische Ernährungs- und Landwirtschaftspolitik angekündigt. „Wir werden im Agrarausschuss dieses Thema intensiv diskutieren und die grundsätzlichen Aussagen der Kommission sorgfältig prüfen“, sagte der agrarpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Albert Deß.


Es sei wichtig, dass die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) auch "gemeinsam" bleibe. „Die Ansätze von Hogan für mehr Renationalisierung der GAP lehne ich deshalb strikt ab, weil unnötige Wettbewerbsverzerrungen die logische Folge wären. Wichtig ist es, dass die Mitgliedstaaten ihre Vorschläge jetzt in die Diskussion einbringen“, so Albert Deß.

Für ihn sei die Beibehaltung der bewährten 2-Säulen-Struktur unverzichtbar, die auch genau abgegrenzt sein muss. Ein weiterer wesentlicher Punkt für die Landwirte sei die Beibehaltung der „gemeinschaftlichen“ ersten Säule, damit sie verlässliche Zahlungen hätten, um ihre Betriebe weiterzuentwickeln. „Eine langjährige Forderung von mir ist eine weitere Angleichung der Agrarzahlungen zwischen und in den Mitgliedstaaten. Es ist erfreulich, dass der Agrarkommissar dieses Thema aufgegriffen hat. Leider steht im Papier von Hogan gar nichts zur Angleichung der Agrarzahlungen in den Mitgliedstaaten“, so der Neumarkter CSU-Agrarpolitiker.

Um auf Preisschwankungen und Marktkrisen zeitnah und effektiv reagieren zu können, brauche man wirksame und flexible Instrumente, wie zum Beispiel eine Ad-Hoc-Intervention im Milchbereich. In Krisenzeiten bei Milch sei es erforderlich, dass zeitlich befristet europaweite, obligatorische und unbürokratische Maßnahmen zur Reduzierung der Milchproduktion beschlossen würden. Agrarpolitiker aller Fraktionen forderten diese Instrumente schon lange ein, diese Thematik habe der Kommissar nicht aufgegriffen.
01.12.17

Deß verteidigt Minister

NEUMARKT. MdEP Albert Deß verteidigt die höchst umstrittene Glyphosat-Entscheidung von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt.

“Christian Schmidt hat mit der Verlängerung der Zulassung für Glyphosat richtig und verantwortlich gehandelt“, erklärte Deß in seiner Eigenschaft als agrarpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament. Die Entscheidung basiere unter anderem auf wissenschaftlichen Ergebnissen der EU-Chemikalienagentur (ECHA) und der EU-Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Im März dieses Jahres sei von beiden Agenturen das Pflanzenschutzmittel als "nicht krebserregend" eingestuft. Bestätigt sei dieses Ergebnis auch vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Deutschland worden.


Andere Wissenschaftler und die Krebsforschungsagentur der WHO schätzen das Unkrautvernichtungsmittel dagegen als "wahrscheinlich krebserregend beim Menschen" ein.

Nach Meinung von Deß sei das von Monsanto unter dem Namen Roundup zur Unkrautbekämpfung auf den Markt gebrachte Mittel für die Landwirtschaft ein wichtiges Pflanzenschutzmittel. Christian Schmidt sei es gelungen, die Entscheidung der Verlängerung mit zusätzlichen Bedingungen zu verknüpfen.

Für seine überraschende Entscheidung erntete der Minister erhebliche Kritik und mußte sich auch einen Rüffel der Bundeskanzlerin gefallen lassen.

Die von Schmidt mit der Entscheidung verknüpften Bedingungen würden es nach Meinung von Albert Deß den Nationalstaaten erlauben, den Einsatz von Glyphosat streng zu regeln, um die Biodiversität zu verbessern. Es sei auch möglich, ein Verbot von Glyphosat für Hobby-Endverbraucher zu erwirken.

"Christian Schmidt hat mit seiner Entscheidung für den Umweltschutz mehr getan als diejenigen, die ihn jetzt kritisieren“, sagte der Europaabgeordnete Deß. Die Kommission hätte auch ohne die Einwilligung von Deutschland einer fünfjährigen Verlängerung zugestimmt. Bei der Abstimmung im EU-Parlament hätten sich auch die SPD und die Grünen geschlossen für eine fünfjährige Verlängerung ausgesprochen, so Albert Deß weiter.
29.11.17

Zur "Grünen Woche"

NEUMARKT. Im Januar nächsten findet wieder eine Politische Informationsfahrt nach Berlin mit einem Besuch der „Internationalen Grünen Woche“ statt.

Die Messe gilt als Schauplatz für Neues aus dem Bereich der Nahrungs- und Genussmittel.


Darüber hinaus geht es bei der Messe um Land- und Forstwirtschaft, die Jagd und den Landschafts- und Gartenbau. Auf dem Programm steht weiter auch ein Besuch des Reichstags und eine Stadtrundfahrt.

Es gibt zwei Termine: vom 21. bis 23. Januar und vom 24. bis 26. Januar. Anmeldungen sind ab sofort möglich beim Europabüro Albert Deß, Telefon 09181/22641.
28.11.17

53 Liter Milch pro Kopf


Milch und Milchprodukte werden im Landkreis überdurchschnittlich viel verbraucht
Foto:Gewerkschaft
NEUMARKT. Die Milch machts: Ohne das Grundnahrungsmittel geht im Landkreis Neumarkt nichts. Rund 69.000 Hektoliter Frischmilch wurden hier im letzten Jahr getrunken - das sind 53 Liter pro Kopf. Hinzu kommen noch große Mengen an Käse und Butter.

Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit und beruft sich dabei auf neue Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. "Ein Großteil der Milch stammt dabei nicht nur von bayerischen Bauernhöfen, sondern wird auch in heimischen Molkereien verarbeitet", sagt Regina Schleser von der NGG Nürnberg-Fürth.


Diese "Bayern-Milch-Bilanz" kann sich sehen lassen: In den 82 Betrieben der Milchindustrie wurden im letzten Jahr 8,6 Millionen Hektoliter Konsummilch hergestellt - 20 Prozent mehr als im Freistaat selbst verbraucht wurden. Beim Käse wurden sogar zwei Drittel der heimischen Produktion außerhalb Bayerns gegessen. Gewerkschafterin Schleser spricht vom "Wirtschaftsfaktor Milch" und forderte: "Jetzt ist es an der Zeit, dass auch die Mitarbeiter wieder ein ordentliches Stück vom Käse abbekommen."

Für die rund 17.000 Beschäftigten in der bayerischen Milchwirtschaft verlangt die NGG in der letzten Tarifrunde ein Lohn-Plus von 5,8 Prozent. Azubis sollen 80 Euro mehr pro Ausbildungsjahr bekommen. Bei den Tarifverhandlungen wurde schließlich eine Steigerung der Löhne und Gehälter von 2,7 Prozent erreicht.

"Die Branche ist auf Fachkräfte angewiesen. Doch die lockt man nur mit guten Arbeitsbedingungen und solider Bezahlung. Allerdings machen die Löhne nur sechs Prozent vom Umsatz aus", sagte Schleser. Da gebe es deutlich Luft nach oben. Wer gut bezahle, dem falle es leichter, auch künftig Spezialisten für die komplexen Arbeiten in der Milchveredelung zu finden.

Zugleich setze sich die Gewerkschaft für faire Erzeuger-Preise ein, hieß es: "Auch die Bauern brauchen stabile Milchpreise, die ihnen die Existenz sichern." Die Milchwirtschaft sei auf den regionalen Rohstoff angewiesen, so Schleser weiter. Gemeinsam stellten Erzeuger und verarbeitende Industrie in Bayern ein weltweit bekanntes Qualitätsprodukt her.
02.11.17


Anfang ... 10 - 11 - 12 - 13 - [14] - 15 - 16 - 17 - 18 ... Ende

Übrigens: Sie können jetzt alle Themen aus neumarktonline auch im NEUMARKTER FORUM diskutieren
Telefon Redaktion


Berg im Internet - die Lokalausgabe der Internet-Tageszeitung neumarktonline. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Berg im Internet
ISSN 1614-2853
15. Jahrgang
Berg im Internet - die Lokalausgabe der Internet-Tageszeitung neumarktonline. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Berg im Internet
ISSN 1614-2853
15. Jahrgang