In Harenzhofen wurde der Grundstein für das „Aufbereitungs- und Lagerzentrum“ gelegt
Foto: Birego
NEUMARKT. Die Bio-regionale Genossenschaft Oberpfalz hat bei Velburg mit einem Festakt den Grundstein für ein innovatives „Aufbereitungs- und Lagerzentrum“ gelegt.
Ehrengast war dabei Bayerns früherer Landwirtschaftsminister Helmut Brunner. Das voraussichtlich 2020 betriebsfertige und deutschlandweit einzigartige Genossenschaftsprojekt soll Verarbeitungs- und Lagerkapazitäten für 6800 Tonnen regionaler Bio-Druschfrüchte wie zum Beispiel verschiedene Getreidesorten, Ölfrüchte und Leguminosen schaffen.
Dadurch bringe es die regionale Bio-Landwirtschaft in der Oberpfalz gleich zweifach voran, sagte Markus Schenk, Bio-Bauer und Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft. Erstens schaffe das Bio-Lagerzentrum auch für kleinere Familienbetriebe die Möglichkeit, professionelle Trocknungs-, -Reinigungs- und –Lagerkapazitäten für ihre Waren zu nutzen. Zweitens vernetze man damit die Bio-Landwirte besser mit den regionalen Bio-Unternehmen sowie den Marktgesellschaften, in dem man beispielsweise auch Kleinstmengen zu größeren, nachfragegerechten Chargen bündeln könne und außerdem auch räumlich eine zentrale Anlaufstelle schaffe.
Grundlage dafür ist zum einen die Struktur der 2016 gegründeten und nach einem schnellen Wachstum mittlerweile schon rund 170 Mitglieder umfassenden Bio-regionale Genossenschaft. Genossen seien nämlich nicht nur Landwirte, sondern auch Pionierunternehmen, die direkt für Nachfrage sorgten. Zum anderen spielt der Standort und die Flexibilität des Bio-Lagezentrums eine entscheidende Rolle.
Langfristig soll das vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit 1,23 Millionen Euro geförderte Bio-Lagerzentrum um ein Bio-Innovationszentrum ergänzt werden. Das soll als Begegnungsstätte der Erzeuger untereinander sowie insbesondere von Erzeugern und Verbrauchern angelegt werden. In themenbezogenen Ausstellungen sollen die ökologische Landwirtschaft und die Bio-Verarbeitung sowie die Menschen dahinter vorgestellt und so ein Teil der Wertschöpfungskette transparent gemacht werden, der den Verbrauchern sonst meistens verborgen bleibt.
Mit dem Bio-Innovationszentrum schaffe man „ein Stück mehr Bio-Landwirtschaft zum Anfassen“, sagte Schenk.
Umfassendes Ziel der Genossenschaft ist es, Synergieeffekte zwischen den Mitgliedern zu fördern, um gemeinsam eine ökologisch, ökonomisch und sozial tragfähige Nutzung der Landschaft voranzubringen.
25.10.19
„Bäuerin des Jahres“
Maria Deß (2.v.r.) wurde von Ministerin Michaela Kaniber (M.) als „Bäuerin des Jahres“ ausgezeichnet
Foto: Seyfarth/StMELF
NEUMARKT. Maria Deß aus Freystadt wurde von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber als „Bäuerin des Jahres“ ausgezeichnet. Die „singende Ziegenwirtin“ erhielt den mit 2500 Euro dotierten Staatspreis und ist eine von sechs „Bäuerinnen als Unternehmerin des Jahres 2019“.
Als Erlebnisbäuerin vermittele sie den Schulkindern den Bezug zur heimischen Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion, hieß es bei der Feierstunde in München.
„Die Bäuerinnen haben mit Einfallsreichtum, Mut und Charme neue Akzente gesetzt und zusätzliche Einkommensquellen für ihre Betriebe erschlossen.“, sagte die Ministerin. Die Preisträgerinnen seien laut Kaniber Vorbilder und Impulsgeber für weitere zündende Geschäftsideen. „Sie sichern die Existenz ihrer Betriebe, indem sie ihre eigenen Potenziale, die ihres Hofes und der Region geschickt nutzen. Innovative Bäuerinnen sind für den Erhalt eines zukunftsfähigen ländlichen Raums von unschätzbarem Wert“.
Am Wettbewerb konnten sich bäuerliche Unternehmerinnen beteiligen, die zu ihrem landwirtschaftlichen Einkommen zusätzliche Erwerbsquellen geschaffen haben. Die Preisträgerinnen wurden von einer unabhängigen Jury ausgewählt, die dabei unter anderem Unternehmensprofil, Arbeitsorganisation, Strategie und Marketing sowie wirtschaftlicher Erfolg und Bedeutung des Unternehmens für den ländlichen Raum bewertete. Bei den Startups wurde das eingereichte Betriebskonzept beurteilt.
10.10.19
„Lokal sehr unterschiedlich“
Funktionäre des Bauernverbandes beim Erntegespräch
NEUMARKT. Während sich einige Landwirte über gute Erträge freuen können, sorgen sich andere um zu trockene Böden und schwache Bestände.
Grund
dafür sind die lokal sehr unterschiedlich ausgefallenen Niederschläge, hieß es beim traditionellen Erntegespräch des Bayerischen Bauernverbandes.
Die Trockenzeit des Jahres 2018 war erst im Dezember zu Ende, im Januar kam es zu teilweise
starken, aber durchaus willkommenen Schneefällen. Aber schon im Februar hatte man schon
wieder unterdurchschnittliche Niederschläge, der Boden konnte über den Winter seine
Wasservorräte nicht ausreichend auffüllen. Gerade in den tieferen Bodenschichten fehlte weiterhin
Wasser. Dem eher zu kalten und regional auch nassen Mai, folgte schließlich ein heißer und zu
trockener Juni, sagte Bezirkspräsident Josef Wutz. „Wir rechnen daher mit einer insgesamt durchschnittlichen Ernte“.
Einbußen erwartet er dagegen im Grünlandbereich. Hackfrüchte wie Kartoffeln und Mais haben bis zur Ernte im
Herbst noch Zeit zum Wachsen, allerdings brauchen sie dafür Wasser. „Das ideale
Wachstumswetter ist eher schwülwarm und feucht“, sagte Betriebsleiter Wolfgang Plötz.
Insgesamt stehen in der Oberpfalz über 143.000 Hektar Getreide zur Ernte an. Hauptkultur ist der
Winterweizen mit knapp 54.000 Hektar, gefolgt von Wintergerste mit knapp 40.000 Hektar. Von
Bedeutung für die Oberpfalz sind die Kartoffeln, die auf rund 6500 Hektar angebaut werden.
Auch seine Weizenernte stehe unmittelbar bevor, erklärt Wolfgang Plötz. Er rechne mit einem
durchschnittlichen Ertrag.
Mit einer Schleppertour macht der
Bayerische Bauernverband im Sommer 2019 auf das Engagement der Landwirtschaft für die
Artenvielfalt aufmerksam. Die Hälfte der Landwirte in der Oberpfalz hätten sich freiwillig
zu besonderen Leistungen für den Umwelt- und Naturschutz verpflichtet.
19.07.19
Landwirte zu Gast
Volles Haus am Kartoffelweg 1: Vertreter der Erzeugergemeinschaften mit Christina Dietmayr und Timo Burger von der Burgis-Geschäftsführung
Foto: Burgis
NEUMARKT. Knödel-Produzent Burgis lud die Kartoffel- Erzeugergemeinschaften Neumarkt und Stulln ins neue Werk am Kartoffelweg ein.
Fast ein Jahr produziert Burgis schon dort und jetzt sei es an der Zeit, den beiden Erzeugergemeinschaften das neue Werk zu zeigen, hieß es bei Burgis. Dort können dank der über 70 Landwirte Knödel- und Kloßteigspezialitäten mit der Auszeichnung „Geprüfte Qualität – Bayern“ vom Band rollen.
Mit vielen der Vertragslandwirte arbeitet das Neumarkter Unternehmen bereits in zweiter Generation zusammen. Bei der Besichtigung konnten die Landwirte miterleben, wie in dem hochmodernen und energieeffizienten Unternehmen ihre Kartoffeln verarbeitet werden.
Als man vor 30 Jahren die Erzeugergemeinschaft Neumarkt gründete, ging man von Seite der Landwirte positiv an den Vertragsanbau für Burgis heran, „aber wie großartig sich das alles entwickelt, damit hatten wir nicht gerechnet“, sagte Josef Neumeyer, Vorstand und Gründungsmitglied der EG Neumarkt.
Auch Herbert Obermeier als Vorstand der EG Stulln sagte, man arbeite sehr gerne mit Burgis zusammen, „da es ein Familienunternehmen ist, wie wir es sind“.
„Unser wichtigster Rohstoff ist die Kartoffel", sagte Christina Dietmayr von der Burgis-Geschäftsführung. Die hohe Qualität sei nur möglich „durch unsere Landwirte, deren Know-how beim Kartoffelanbau wir sehr schätzen“.