Kirchen
Hirtenwort vom Krankenbett
NEUMARKT. (pde) Bischof Mixa hat sich nach seinem Unfall (
wir berichteten) vom Krankenhaus aus mit einem Hirtenwort zum Willibaldsfest geäußert.
Sich für den Schutz des Lebens und für den Wert von Ehe und Familie einzusetzen sind nach Auffassung des Eichstätter Bischofs Walter Mixa zentrale Aufgaben für die Christen heute. Dabei sollten sie jede Art von Feigheit ablegen und mit gesundem Selbstbewusstsein auftreten, betont der Bischof in einem Hirtenwort zum Willibaldsfest. Das Rundschreiben wurde zum Gedenktag des Diözesanpatrons und ersten Eichstätter Bischofs St. Willibald in den Gemeinden des Bistums verlesen.
Als „unbegreiflich“ bezeichnet es Bischof Mixa in seinem Hirtenwort, dass sich Bundeskanzler Gerhard Schröder für die „embryonale Stammzellforschung“ ausgesprochen hat. Der Verweis des Bundeskanzlers auf mögliche Chancen embryonaler Stammzellforschung dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass dabei unverfügbare Grundwerte auf dem Spiel stehen, die eine Abwägung nicht zulassen: „Menschenwürde und Lebensrecht kommen jedem Embryo vom Zeitpunkt der Befruchtung an zu.“ Die embryonale Stammzellforschung sei mit der Tötung eines eigenständigen menschlichen Lebens gleichzusetzen. Die Vernichtung eines Embryo zu Forschungszwecken widerspreche dem biblischen Menschenbild, das den Menschen von seinem Anfang bis zu seinem Ende schützt und jede Instrumentalisierung, jedes „Verbrauchen“ und damit die Tötung des menschlichen Lebens ausschließt.
In seinem Hirtenwort würdigt der Bischof die Einstellung der Frauen und Männer, die in der ehelichen Lebensgemeinschaft in Liebe und Zuverlässigkeit zueinander stehen und „ganz einfach für ihre Kinder da sind“. Diese die Gesellschaft tragende und kleinste, aber auch wichtigste Lebenszelle in jedem Staat werde in ihrer Bedeutung heute in einer unverantwortlichen Weise vernachlässigt. Es sei eine „unglaubliche Täuschung“, andere Formen des Zusammenlebens auf eine Ebene mit der ehelichen Lebensgemeinschaft zu stellen. Geradezu unerträglich sei es deshalb, wenn in Politik und Gesellschaft führende Persönlichkeiten die eheliche Lebensgemeinschaft, die eine Familie begründet, untergeordnet behandeln und dadurch ins „Abseits“ schieben. „Die Folge einer derartigen Denk- und Handlungsweise zeigt sich nicht auch zuletzt darin, dass die Verantwortung für die Zukunft unseres Landes und unserer Heimat nicht mehr gesehen wird.“
Zugleich bittet Bischof Mixa die Gläubigen, junge Christen mit ihren persönlichen Lebensentscheidungen nicht allein zu lassen. Junge Menschen dürften nicht orientierungslos bleiben oder gar „fremd bestimmt“ werden, vor allem durch oftmals sehr negative und falsche Darstellung von Lebensentwürfen in den Medien.
10.07.05
Weniger Spenden
NEUMARKT. (pde) Einen leichten Rückgang an Spenden verzeichnet der Caritasverband für die Diözese Eichstätt bei seiner diesjährigen Haus- und Straßensammlung im Frühjahr.
Insgesamt wurden knapp 480.000 Euro gesammelt. Das waren etwa 16.000 Euro und damit 3,3 Prozent weniger als bei der Frühjahrssammlung im vergangenen Jahr. Caritasdirektor Willibald Harrer führt dies darauf zurück, dass in den Wochen zuvor viele Bürger kräftig für die Opfer des Seebebens in Südostasien gespendet hatten.
In den letzten Wochen und Monaten hat der Caritasverband fast 1000 Spendenbescheinigungen für die Seebebenopferhilfe versandt. Die Caritas wies aber ausdrücklich darauf hin, dass bei dieser Spendenaktion aufgrund eines Erlasses der Oberfinanzdirektion München auch der entsprechende Kontoauszug oder Einzahlungsbeleg als Vorlage beim Finanzamt ausreicht, unabhängig von der Spendenhöhe.
Wer dennoch eine Spendenquittung benötigt, könne sich bei der Caritas unter Tel. (08421) 50-917 oder per E-Mail:
isabell.binder@caritas-eichstaett.de melden.
06.07.05
Von Treppe gestürzt
NEUMARKT. Der verunglückte Eichstätter Bischof Mixa (
wir berichteten) liegt mit einer Gehirnerschütterung und einer Nasenbeinfraktur im Krankenhaus.

Deshalb muß er in den nächsten Tagen mehrere Termine absagen - unter anderem auch seine Teilnahme an der Firmung in Seligenporten am Samstag.
Der frühere Eichstätter Oberhirte Erzbischof em. Dr. Karl Braun zelebriert den Pontifikalgottesdienst zum Willibaldsfest am kommenden Sonntag um 9 Uhr im Eichstätter Dom. Der feierlichen Vesper um 18 Uhr wird Generalvikar Dompropst Johann Limbacher vorstehen. Zelebrant und Festprediger beim „Tag der pastoralen Dienste“ am 7. Juli in Eichstätt ist Erzbischof Dr. Josef Clemens aus Rom. Er feiert um 16.30 Uhr den Gottesdienst im Dom mit den Priesterjubilaren der Diözese und ist bereits am Vormittag Referent beim Festvortrag um 10 Uhr im Alten Stadttheater Eichstätt.
Die beiden Bischöfe vertreten den Eichstätter Bischof Dr. Walter Mixa, der sich am Samstagabend bei einem Sturz auf der Treppe im Bischofshaus verletzt hat. Bischof Mixa liegt mit einer Gehirnerschütterung und einer Nasenbeinfraktur im Eichstätter Krankenhaus.
Auch weitere Termine in der ersten Julihälfte wird Bischof Mixa nicht wahrnehmen können: So wird Domkapitular Leodegar Karg an seiner Stelle das Sakrament der Firmung am 8. Juli in Hitzhofen spenden. Firmspender am 9. Juli in Seligenporten ist Domkapitular Manfred Winter; die Feier der Erwachsenenfirmung am 14. Juli in Eichstätt wird mit Generalvikar Dompropst Johann Limbacher sein. Die geplante Visitation des Bischofs am 13. Juli in Holnstein wird auf einen späteren Zeitpunkt verlegt.
Auch die Einweihung des Jugendhauses Schloss Pfünz am 16. Juli wird voraussichtlich ohne Bischof Mixa erfolgen. Die neuen Räume wird dann Generalvikar Limbacher segnen.
04.07.05
"Keine Einzelkämpfer"

Domvikar Oechsel, Dompropst Limbacher, Domkapitular Mayer
NEUMARKT. (pde) In Eichstätt wurden die Priesterjubiläen von Dompropst Johann Limbacher und Domvikar Johann Oechsel gefeiert.
Der Dienst des Priesters sei kein einzelkämpferischer, sondern in Beziehung zum Laien zu sehen. In seiner Ansprache am Sonntag im Eichstätter Dom verglich der Würzburger Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand das priesterliche Wirken mit den erhobenen Händen des Priesters beim Gebet.
Sie seien ein Zeichen der Bereitschaft und Offenheit, um von Gott die Gnade empfangen zu können und an die Menschen weiterzugeben. Der Gottesdienst stand im Zeichen der Priesterjubiläen im Eichstätter Domkapitel: Domvikar Johann Oechsel wurde vor 50 Jahren zu Priester geweiht, Dompropst Johann Limbacher und Domkapitular Professor Bernhard Mayer schauen auf 40 Jahre priesterliches Wirken zurück.
Der Würzburger Generalvikar predigte in Vertretung des Eichstätter Bischofs Dr. Walter Mixa, der am Samstagabend im Bischofshaus verunglückte und mit leichteren Verletzungen im Krankenhaus liegt.
Domdekan Klaus Schimmöller stellte in seiner Begrüßung die drei Jubilare in den Mittelpunkt, die sich „mit ihren je eigenen Charismen und mit ihren menschlichen Fähigkeiten“ eingesetzt und „die Pastoral maßgeblich mitgestaltet haben.“
Johann Oechsel, der sein goldenes Priesterjubiläum feiert, würdigte der Domdekan als „liebenswürdigen, verantwortungsbewussten und von ehrlichem Glauben erfüllten Priester, der seine Lebenskraft mit spürbarer pastoraler Leidenschaft den Menschen schenkt.“
Domvikar Johann Oechsel, geboren 1927 in Oberrohrenstadt, war nach seiner Weihe zunächst Aushilfspriester in Freystadt, dann Kooperator in Nürnberg-Reichelsdorf. 1956 wurde er Kooperator in Weißenburg. 1958 folgte die Ernennung zum Domvikar und Sekretär von Bischof Joseph Schröffer. 1968 wurde Oechsel Sekretär im Generalvikariat. Von 1985 bis Herbst 2001 leitete er zudem die Diözesan-Pilgerstelle Eichstätt. Seit 1968 ist Domvikar Oechsel Ehebandverteidiger und seit 1995 Kirchenanwalt am Bischöflichen Offizialat. Neben seiner Aufgabe im Offizialat und als Leiter des Pilgerbüros war Johann Oechsel auch von 1985 bis 1996 Leiter der Diözesanstelle für Büchereiwesen und Diözesandirektor des St. Michaelsbundes sowie von 1988 bis 2002 Diözesanvorsitzender des Vereins vom Heiligen Land. Zudem betreute er 34 Jahre, von 1967 bis 2001, die Pfarrei Pietenfeld. Die politische Gemeinde Adelschlag, zu der Pietenfeld gehört, ernannte ihn 2001 zu ihrem Ehrenbürger.
Sein „waches Gespür für die Herausforderungen heutiger Pastoral“ betonte Domdekan Schimmöller in seiner Würdigung für Dompropst Johann Limbacher. Durch sein „Lebenszeugnis“ erinnere er daran, dass „gläubige Gelassenheit und Freude am Leben“ zur christlichen Existenz vor Gott gehören.
Generalvikar Dompropst Johann Limbacher wurde 1940 in Treuchtlingen geboren. Nach seiner Weihe war er Aushilfspriester in Schwabach und in Heilsbronn. Dann war er ab 1967 als Kooperator in Pleinfeld und ab 1969 in Roth. 1971 wurde er Mitarbeiter beim Bischöflichen Jugendamt Eichstätt und 1972 Diözesanjugendseelsorger. 1981 übernahm er die Pfarrei Neumarkt/Zu Unserer Lieben Frau. Von 1985 bis 1988 war er zudem Dekan des Dekanates Neumarkt. Noch als Stadtpfarrer in Neumarkt wurde Limbacher 1988 zum Domkapitular ernannt und im Februar 1989 als Seelsorgeamtsleiter nach Eichstätt berufen. Im Oktober 1989 ernannte Bischof Karl Braun ihn zum Generalvikar. Auch Brauns Nachfolger, Bischof Walter Mixa, berief ihn 1996 wiederum zum Generalvikar. Im Mai 1997 wurde Johann Limbacher nach Anhörung des Domkapitels von Bischof Mixa zum Dompropst ernannt. Johann Limbacher ist Inhaber des Verdienstkreuzes am Band des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und Ehrensenator der Katholischen Universität Eichstätt- Ingolstadt.
Domdekan Schimmöller würdigte den dritten Jubilar des Tages, Domkapitular Dr. Bernhard Mayer, für sein persönliches Engagement, mit dem dieser immer wieder „Vernetzungen zwischen der Katholischen Universität und der Diözese Eichstätt“ herstellt. Darüber hinaus eröffnen seine „intensiven wissenschaftlichen Verbindungen vor allem auch nach Osteuropa“ hervorragende Möglichkeiten für seinen Dienst als Bischöflicher Beauftragter für die Weltkirche. Diesen würde er nach den Worten Schimmöllers „mit höchster Fachkompetenz und spürbarer Liebe zur Sache leisten.“
03.07.05
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