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Leserbriefe
"Die Wahrheit gepachtet"
Zum Bericht "Angst vor Fakten" und zum Leserbrief"Offener Brief" der "EfN", neumarktonline vom 30.7.2009.
Es macht mich schon ein bisschen traurig, in welcher Manier die Gegner des Biomasseheizkraftwerkes, die BI EfN, diese Diskussion führen.
Selbstverständlich hat jeder Bürger das Recht sich für oder gegen etwas auszusprechen, sich dafür auch zu organisieren in einer BI oder wie auch sonst. Es sollte unter erwachsenen Menschen möglich sein, dass Sachverhalte, Ergebnisse von Berechnungen, umweltpolitische Sachergebnisse von Fachleuten, wirtschaftliche in die Zukunft blickende Vorgaben, Angaben über Brennstoffen , über den Standort des Biomasseheizkraftwerkes, über die Abnehmer von Wärme, Kälte und Dampf sowie über die entsprechenden Preise und Konditionen, irgendwann von Allen akzeptiert werden. Die Informationen diesbezüglich liegen seit Monaten auf dem Tisch und sind für jedermann, auch für die BI EfN zugänglich.
Letzte Details, die noch nicht geklärt werden konnten, können erst auch nach der entgültigen Klärung veröffentlicht werden. So kann es detaillierte Preislisten für Abnehmer der Produkte erst geben, wenn Verträge geschlossen sind. Dies ist aber erst dann möglich, wenn feststeht, dass die Anlage tatsächlich gebaut wird. Das aber wiederum wird durch die Aktivitäten der BI und auch aus dem Stadtrat selbst weiterhin in Frage gestellt. Allerlei Hindernisse werden aufgebaut, letztlich könnte es auch vor Gericht entschieden werden!
Völlig unbegründet sind die Zweifel an der ausreichenden Verfügbarkeit der Brennmaterialien für das Kraftwerk. Alle in Frage kommenden Lieferanten, wie Waldbauernvereinigung, Staatsforst usw. bestätigen, dass genügend Brennmaterial geliefert werden kann. Reine Stimmungsmache ist es, wenn behauptet wird, dieses Biomasseheizkraftwerk verursache mehr Emissionen als die vorhandenen Anlagen bei den künftigen Kunden.
Das Gegenteil ist richtig, wie alle Fachstellen bestätigen. Dass bei dem geplanten Standort das Landschaftsschutzgebiet zerstört wird, halte ich auch und besonders als Mitglied beim Bund Naturschutz und Greenpeace, schlicht und ergreifend für nicht zutreffend. Wenn von einem Landschaftsschutzgebiet gerade mal 0,15 Prozent hierfür benötigt werden, und diese nach Einschätzung von Fachleuten noch nicht einmal relevant ist für den Landschaftsschutz, kann ich solche Einwände einfach nicht nachvollziehen!
Selbst die Behauptung, dieses Biomasseheizkraftwerk wird ein finanzielles Desaster für die Stadt und die Stadtwerke, entbehrt jeglicher Grundlage. Alle Berechnungen des Kommunalen Prüfungsverbandes besagen, dass sich diese Investition rechnen wird. Wer sich die momentanen Energiepreise und deren weitere Entwicklung betrachtet, muss zur gleichen Überzeugung kommen.
Nur weil nicht sein kann, was nicht sein soll, behauptet man das Gegenteil!
Auch die Behauptung, dass keine alternativen Standorte geprüft bzw. in Erwägung gezogen wurden, ist falsch. Vielmehr wurden nicht weniger als 14 mögliche Standorte untersucht und dieser jetzt vorgesehne Standort als der beste befunden. Auch die Behauptung, die Stadt tue zu wenig im Bereich der Energieeinsparung entbehren jeglicher Grundlage. Vielmehr arbeitet schon längst ein Arbeitskreis, der sich mit dieser Thematik befasst.
Dieser AK trifft sich während des Volksfestes und wird eine Richtlinie der Stadt Neumarkt zur Förderung von Energieeinsparung und Klimaschutz erarbeiten und dem Stadtrat als Beschlussvorlage zuleiten. Wird aber beschlossen, die Straßenbeleuchtung mit stromsparenden Leuchten auszustatten, gibt es Ärger. Mittels Dienstaufsichtsbeschwerde wird die Beschaffung von Energiesparlampen verhindert, weil die Ausschreibung nicht korrekt gewesen sei.
Wenn unser OB, der ja als "Moderator" ,berechtigt, einen sehr guten Ruf hat, nach einem stundenlangen Gespräch mit der BI -EfN, zu der Überzeugung kommt, dass es keinerlei Bereitschaft zur Akzeptanz, selbst von unumstößlichen Fakten, gibt und sich jedes weitere Gespräch erübrigt, spricht das für mich Bände.
Ich finde es arrogant, wenn einige wenige glauben, sie hätten die Wahrheit und sämtliches Wissen für sich gepachtet und mit der Zukunft unserer Stadt ihr Spielchen treiben. Wo waren denn deren zukunftsweisenden Vorschläge, bevor das Biomasseheizkraftwerk geplant wurde?
Sie gab es nicht, weil sie sich nichts darum scherten. Nur die einmalige Chance sich der staunenden Öffentlichkeit als Interessenwahrer der Neumarkter Bevölkerung darzustellen erweckte die BI-EfN zum Leben.
Bleibt nur die Frage, wie viele der zu schützenden Bevölkerung dabei mitwirkt. Viel eher glaube ich, dass es sich hierbei wieder einmal um eine Art Sektenbildung handelt und einige wenige ihr Süppchen kochen! Wären die Auguren sich ihrer Sach so sicher, wie sie glauben machen wollen, so könnten sie den Weg eines Bürgerbegehrens gegen das Biomasseheizkraftwerk gehen.
Da dies wohl nicht der Fall ist, beschränkt man sich auf Störfeuer und Verschleppungstaktiken. Vielleicht wird es ja noch einer juristischen Klärung zugeführt. Das könnt aber zur Folge haben, dass mögliche Kunden nicht so lange warten wollen und können, sich selbst mit neuen Anlagen versorgen und damit sich das Biomasseheizkraftwerk mangels Abnehmer nicht mehr rechnen würde.
Das würde einen herben Rückschlag für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt bedeuten! Wären wir schon in der Vergangenheit so gewesen, wären wir wohl heute noch Entwicklungsland!
Ich könnte dieses Schreiben noch seitenlang fortführen, gewissermaßen, bis zum Erbrechen. Das möchte ich jedoch nicht. Was ich will, ist, dass die gesamte Bevölkerung möglichst gut informiert und aufgeklärt wird, über das, was am Berliner Ring gebaut werden soll. Bisher wurden die Stadt und die Stadtwerke dieser Aufgabe gerecht. Mittels Informationsfahrten zu dem vergleichbaren Biomasseheizkraftwerk in Pfaffenhofen und Informationen an alle Haushaltungen, sowie auf Wunsch auch Erklärungen bei den Stadtwerken direkt, von Mensch zu Mensch, werden wir bestmöglich informiert. Wer was anderes behauptet, liegt meines Erachtens völlig daneben.
Diesen Weg werden die Stadtwerke und die Stadt Neumarkt auch weiterhin gehen. Dass das Biomasseheizkraftwerk unsere Stadt ein Stück weit unabhängiger macht von den Stromriesen und den endlichen Energieträgern wie Erdöl, Erdgas und Atomenergie steht gänzlich außer Frage. Deshalb werde ich auch künftig alles unternehmen, dass diese Planung Wirklichkeit wird.
Die jetzigen Gegner werden sich dann aber kaum melden und zugeben, dass sie sich damals, als noch geplant wurde, geirrt haben!
Karl-Heinz Brandenburger, Neumarkt, 3.8.2009
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