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Leserbriefe

"Meine Oma - die Hamsterkäuferin"

Liebe Rentner,

der Generation meiner Großeltern bin ich für so vieles unglaublich dankbar. Ihr habt unser Land aus dem Nichts aufgebaut und meiner Oma verdanke ich wohl einen Großteil meiner Erziehung. Ihr habt aber auch so eure Eigenheiten und so verwundert es mich nicht, dass ihr bis heute noch zu panikartigen Hamstereinkäufen neigt – ich weiß, der Krieg war lang und hart und man wusste ja auch nicht wann es dann wieder was gibt.

Besonders gerne tut ihr dies am Samstagmorgen gegen 8 Uhr. Wenn Familienväter diesen einzigen Tag in der Woche nutzen, um für ihre Liebsten beim Metzger und Bäcker etwas fürs Frühstück zu besorgen, drängt ihr euch in Massen vor die Theken der Neumarkter Läden, um so noch die Wochenration für euch, die gesamte Verwandtschaft und vermutlich auch die halbe Nachbarschaft zu besorgen. Anders kann ich mir nicht erklären, dass heute Morgen (am Samstag nach Allerheiligen) eine ältere Dame für 22,90 Euro Aufschnitt gekauft hat. Vermutlich ist es aber schon wieder höchste Zeit Essen einzufrieren und die Weckgläser zu füllen. Der Ami bespitzelt uns ja schließlich und dem Russen ist sowieso alles zuzutrauen. Lange kann es also nicht mehr dauern.

Euer zwanghaftes Bedürfnis, die dafür unbedingt notwendigen Einkäufe ausgerechnet zur samstäglichen Stoßzeit zu tätigen, erkläre ich mir damit, dass ihr grundsätzlich gerne unter Menschen seid. Ein Dienstagnachmittag gegen 14.30 Uhr ist da natürlich äußerst ungeeignet und kommt somit überhaupt nicht in Frage. Da trifft man ja schließlich niemanden, dem man ungefragt die Geschichten aus dem umfangreichen Fond der Lebensweisheiten und der lokalen Klatschgerüchteküche präsentieren könnte.

Und wenn ihr dann endlich an der Theke, dem Objekt eurer wahren Begierde, angekommen seid und die Bedienung euch fragt "Wos derf´s denn heid gern sei Frau Schneindabauer", beginnt jede eurer Bestellungen nach ca. halbminütiger Schweigepause mit einem Satz wie "Ja, etz woiß I goaniad wosa woit, da Kare ... etz warten´s amoi! Etz gem's mia easchd amoi an Ring Hausmacher"

Und das obwohl ihr euch doch schon seit Tagen auf diesen großartigen Moment vorbereitet habt.

Nun gut, dank eurer aufopferungsvollen Hingabe für dieses Land habe ich ja ansonsten nichts zu beklagen, somit will ich es euch nachsehen. Nur ein kleiner Hinweis noch. Wochentags holen gegen 9.15 Uhr die Handwerker immer ihre Brotzeit, da ist auch jede Menge los.

Bis bald,

euer

Martin Hierl, Neumarkt, 3.11.2013

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ISSN 1614-2853
15. Jahrgang
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