Leserbriefe

"Augenwischerei"

Zum Bericht "Gas wird billiger", neumarktonline vom 20.1.2009

Augenwischerei ist die Gaspreissenkung um lächerliche 4,6 bis 5 Prozent kurz vor Frühlingsbeginn zum 01. März angesichts der Teuerung um 30 Prozent seit 01. Oktober 08. Längst schon ist der Rohölpreis, an den der Gaspreis bekanntlich gekoppelt ist, gesunken, in der Spitze um über 70 Prozent. Als der Gaspreis in Neumarkt im Oktober um, wie gesagt, 30 Prozent angehoben wurde, beriefen sich der Direktor der Stadtwerke und die Stadträte auf den gestiegenen Ölpreis – und warum bitte jetzt nicht, wo dieser im Keller ist?

Momentan bekommen die Kunden die Jahresrechnung der Stadtwerke; trotz aller Einsparungsbemühungen müssen sehr viele erheblich nachzahlen und bei einem Großteil der Gasbezieher steigen die Abschlagszahlungen für Strom und Gas im laufenden Jahr – 20 Prozent sind da keine Seltenheit. Das viele Geld fehlt insbesondere gering verdienenden Menschen sehr und es fehlt ebenso im regionalen Wirtschaftskreislauf.

Warum, so fragt man sich, legen die Stadtwerke eigentlich ihre Einkaufspreise gegenüber den Werksenatsmitgliedern nicht offen? Warum drängen die Stadträte im Entscheidungsgremium, dem Werksenat, nicht auf Information durch die Stadtwerke? Wie will man seriös über Gaspreise entscheiden, wenn man die Bezugspreise nicht kennt? Eigentlich dürfte man doch annehmen, dass die Stadträte gewählt wurden, um unsere Interessen zu vertreten.

Steffen Rogler, Neumarkt, 21.1.2009

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ISSN 1614-2853 15. Jahrgang

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