Leserbriefe

"Sozialistischer Gang"

Herr Oberbürgermeister Thomas Thumann und die dem Beschluss zur Vergesellschaftung des Omnibusbetriebes zustimmenden Stadträte befinden sich auf dem richtigen Weg. Zeigt doch die Finanzkrise am Beispiel der Bayerischen Landesbank, dass die Wirtschaft am besten und mit durchschlagendem Erfolg bei der öffentlichen Hand aufgehoben ist.

Diesem bedeutenden, gleichzeitig wahrlich marxistisch-leninistischem Schritt der Verstaatlichung und zutiefst frühkapitalistischem Schritt müssen noch weitere folgen: Gründung einer städtischen Bäckerei und Abschaffung der selbstständigen Bäckermeister, Errichten einer städtischen Apotheke und städtischer Arztpraxen, nicht zuletzt auch die Gründung städtischer Rechtsanwaltskanzleien und Architekturbüros. Dann können, analog der Geringbezahlung der Busfahrer endlich auch "wettbewerbsfähige" Gehälter, unabhängig von unsinnigen Vorschriften wie Arzneimittelfestpreise, fester Gebühren für Rechtsanwälte und Architekten etc. den Betroffenen aufoktroyiert werden. Die Vertreter dieser Berufsgruppen im Stadtrat sind aufgerufen, den begonnenen sozialistischen Gang fortzusetzen.

Nicht der letzte, sondern ein dringend notwendiger, geradezu überfälliger Schritt dieses revolutionären Prozesses muss die sofortige Überprüfung der fürstlichen Besoldungen und Vergünstigungen der Stadtspitze sein. Auch hier ist das Niveau von Mindestlöhnen knapp über dem Existenzminimum anzustreben, Tarifverträge sind als Makulatur zu betrachten.

Vielleicht entwickelt sich dann auch die Stadt Neumarkt in die vom Herrn Oberbürgermeister und seinen Komsomolzen vorgezeichnete Richtung einer marxistisch-leninistischen Rätediktatur. Hoffen wir es nicht und rufen wir diesen lieber zu: "Geht doch rüber!"

Hans Walter Kopp, Neumarkt, 1.12.2008

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...vor einem Jahr: Neumarkter Schüler unter den Siegern „Schnuppern“ im Kinderchor Drei Verletzte „High“ aufgefahren Scheiben eingeworfen

ISSN 1614-2853 15. Jahrgang

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