Deutlich mehr Fahrzeuge würden die Innenstadt zum Zwecke des Parkens aufsuchen. Die Marktstraße würde dann zu einer Durchgangstraße werden, die ein erhöhtes Verkehrsaufkommen aufweist. Augenblicklich sind täglich schätzungsweise ca. 5.000 Fahrzeuge am Oberen Markt und ca. 2.000 Fahrzeuge am Unteren Markt zu verzeichnen.
Viele Fahrzeugführer würden dann die Marktstraße nutzen, um beispielsweise von der Nürnberger Straße kommend schneller in den Bereich Regensburger oder Ingolstädter Straße zu gelangen. Dieses Verhalten steht wiederum deutlich im Widerspruch zu dem neu erarbeiteten Gesamtverkehrsplan der Stadt Neumarkt, wonach der Durchgangsverkehr auf Umgehungsstraßen oder zumindest Hauptverkehrstrecken gebracht werden soll.
Die Lichtzeichenanlagen am Unteren und Oberen Tor wären dem erhöhten Verkehrsaufkommen in der derzeitigen Regelung nicht gewachsen und erhebliche Rückstaus würden sich bilden, was wiederum insbesondere zu Einschränkungen für den städtischen Busverkehr führen würde.
Die Knotenpunkte am Oberen und Unteren Markt müssten dem Verkehrsaufkommen entsprechend angepasst werden, was zu einer Bevorrechtigung der Oberen Marktstraße führen könnte und sich negativ auf die Verkehrsabwicklung in der Ringstraße, Regensburger Straße oder auch Badstraße auswirken würde.
Von einer Attraktivitätssteigerung der Innenstadt durch ein deutlich gestiegenes Verkehrsaufkommen, kann sicherlich dann nicht mehr die Rede sein, wenn mit mehr Kraftfahrzeugen auch eine höhere Lärm- und Abgasbelastung gegeben sein wird.
Eine Öffnung für den Durchgangsverkehr auf der gesamten Marktstraße würde gerade im Bereich der Fußgängerzone um das Rathaus eine besondere Situation bedeuten.
Denkt man an die "schwächsten Verkehrsteilnehmer" wie Fußgänger oder Fahrradfahrer, so entsteht durch eine Durchgangsstraße ein erhöhtes Gefährdungspotential, das mit Umbaumaßnahmen verringert werden müsste. Gerade im Bereich der querenden Fußgänger, Klostergasse/Hallertorstraße, als im Bereich der Fußgängerzone, wären zwingende bauliche Maßnahmen erforderlich.
Nach augenblicklichen Schätzungen dürfte sich bei einer Öffnung als Durchgangsstraße die Anzahl der passierenden Fahrzeuge nahezu verdoppeln.
Die Sperrung der gesamten Marktstraße zur Nachtzeit, wie sie augenblicklich aus Lärmschutzgründen besteht, wäre dann auch nicht mehr gegeben.
Der Meinung des Herrn Kittel, dass durch die Öffnung als Durchgangsstraße die Attraktivität des Oberen und Unteren Marktes gesteigert werden kann, sieht die Polizeiinspektion Neumarkt nicht. Die Stadt Weiden ist aufgrund ihrer Größe mit Neumarkt gut vergleichbar. Hier ist die Innenstadt für den gesamten Fahrverkehr gesperrt, lediglich Anwohner dürfen mangels anderer Zufahrten in Schrittgeschwindigkeit diesen Bereich befahren. Wer gerade in den Sommermonaten nach Weiden kommt, sollte sich die Verhältnisse in der Innenstadt anschauen. Viele kleine Cafes und Bistros laden hier Besucher und Einheimische zu gemütlichen Stunden in die Innenstadt ein. Nur gelegentlich stören einzelne Fahrzeuge von Anwohnern diese Gemütlichkeit mit Freunden und Bekannten in diesem Bereich.
Die Attraktivität, gerade des Unteren Marktes, kann sicherlich nicht durch eine Durchgangsstraße erreicht werden, sondern vielmehr wäre es an der Zeit, darüber nachzudenken, ob nicht die Umgestaltung mit Baumreihen und Grünflächen zum Verweilen in diesen Bereichen einladen. Es müssen nicht immer große Cafes sein, die oftmals schon das Ausmaß von Biergärten haben, auch kleine Bistros und gastronomische Betriebe haben sicherlich ein eigenes Flair, was in Weiden festzustellen ist.