Absichtlicher Unfall ?
NEUMARKT. Der am Donnerstag bei Parsberg tödlich verunglückte Autodieb ist zuvor offenbar aus einer psychiatrischen Klinik geflohen.neumarktonline hatte am Donnerstagabend mehrfach über den tragischen Unfall auf der Autobahn im Gemeindebereich Lupburg berichtet und kurz nach Mitternacht auch gemeldet, daß das Unfallauto gestohlen war (Bericht hier). Inzwischen schließt die Polizei auch nicht mehr aus, daß es sich um eine Selbsttötung gehandelt hat.
Die Umfeldermittlungen der Polizei haben ergeben, dass der 23jährige Mann seit Ende August wegen einer psychischen Erkrankung gerichtlich in einem Krankenhaus in Niederbayern untergebracht war. Bei einem Besuch von Angehörigen nutzte er bereits am Mittwoch die Gelegenheit zur Flucht.
Am Donnerstag wollte ihn seine Mutter mit ihrem Auto wieder in das Klinikum zurückbringen. Bei einem Stopp in Osterhofen (Landkreis Deggendorf) verließ er jedoch gegen 18.30 Uhr das Auto und flüchtete erneut.
Die Polizeiinspektion Plattling wurde darüber informiert und leitete eine Suchaktion mit Hubschrauber-Einsatz ein, die jedoch erfolglos blieb.
Kurze Zeit später entwendete der junge Mann bei Osterhofen einen Opel-Astra, bei dem der Zündschlüssel steckte, während der Eigentümer Ausladetätigkeiten vornahm und das Fahrzeug für fünf Minuten nicht im Blickfeld hatte. An dem Fahrzeug befand sich noch ein Anhänger, der von dem Mann einige Hundert Meter vom Tatort entfernt abgekuppelt wurde.
Anschließend raste der Autodieb dann nach Überzeugung der Polizei mit hoher Geschwindigkeit auf der A 3 direkt Richtung Regensburg und danach weiter in Richtung Nürnberg.
Zwischen Beratzhausen und Parsberg krachte er dann ungebremst auf das Heck eines Sattelzuges. Zuvor hatte er nach Zeugenaussagen noch ein anderes Auto überholt und war zurück auf die rechte Fahrspur gewechselt.
Es ist nach Angaben der Polizei noch nicht geklärt, ob der junge Mann wegen eines Fahrfehlers oder mit voller Absicht auf den Lastzug auffuhr.
11.09.09
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