Erste Bürgermeisterin

Das neue Rathaus-"Triumvirat" der Wahlperiode 2008/14: Oberbürgermeister Thomas Thumann, Bürgermeisterin Ruth Dorner, 2. Bürgermeister Franz Düring (von rechts).
Fotos: Erich Zwick

Seine beiden bisherigen Stellvertreter, mit denen er "nicht im-
mer einer Meinung" war, "entließ" Oberbürgermeister Thomas
Thumann mit einem Präsent: Arnold Graf und Ferdinand Ernst.
NEUMARKT. Es dauerte schon eine Weile bis sie das Wahlergebnis verinnerlicht hatte: Ruth Dorner ist Neumarkts erste Nachkriegs-Bürgermeisterin! Vom ungläubigen Staunen bis hin zum herzgewinnenden befreienden Lachen verriet ihr Mienenspiel, was binnen fünf Minuten in ihrem tiefsten Inneren vorging.
Dabei war es gar nicht die ganz große Überraschung - nur noch ein bisschen unklar war, ob Ruth Dorner die Stellvertreterin des Oberbürgermeisters werden würde oder "nur" 2. Bürgermeisterin. Diesen weiteren Stellvertreterposten sicherte sich der "Stimmenkönig" der Kommunalwahl, Franz Düring. Die im Vorfeld für einen der Bürgermeisterposten gehandelte SPD-Kandidatin Gertrud Heßlinger hatte schon vorher abgewunken.
Trotzdem bekam sie im ersten Wahlgang eine Stimme, zwei entfielen auf Franz Düring und weitere zwei auf Josef Niebler; vier waren ungültig. Somit war Ruth Dorner mit 29 von 39 möglichen Stimmen (zwei Stadträte hatten sich entschuldigen lassen) erfolgreich.

Schneller gehts nicht mehr: Drei Minuten nach der Wahl waren
neumarktonline-Leser schon informiert. Acht Minuten später
wußte durch die Weiterveröffentlichung unseres Berichts in
Google-News (Bild unten) auch die übrige Welt von der neuen
Neumarkter Bürgermeisterin.

Sieben Stimmen erhielt Gertrud Heßlinger im zweiten Wahlgang, als es um die Wahl des 2. Bürgermeisters ging, obwohl sie auch hier nicht kandidiert hatte. So brachte es Franz Düring auf 26 Ja-Stimmen, bei drei ungültigen und erneut zwei für Josef Niebler. Dieser versicherte glaubhaft, nicht sich selbst gewählt zu haben, wobei er allerdings meint, die "Scherzkekse" zu kennen.
In ihrer "Antrittsrede" als Bürgermeisterin forderte Ruth Dorner ihre Stadtratskollegen auf, gemeinsam in die Zukunft zu blicken, um die Stadt "mit Augenmaß voranzubringen". 2. Bürgermeister Franz Düring versprach, "geradlinig, manches Mal auch aneckend, aber aus innerster Überzeugung für das Wohl der Stadt zu arbeiten."
"Nehmen wir uns nicht für zu wichtig", appellierte er an die Mit-Räte und beinahe beschwörend fügte er hinzu: "Ein Gegeneinander darf es nicht geben". Das Ziel müsse sein, durch konstruktive Zusammenarbeit ohne Scheuklappen unser schönes Neumarkt noch weiter voran zu bringen.
Erich Zwick
06.05.08
neumarktonline: Erste Bürgermeisterin
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