"Nicht über Nacht"
NEUMARKT. Die Neumarkter UPW traf sich zum ersten Bürgergespräch nach der Kommunalwahl im Oberen Ganskeller.
Herausragendes Thema war natürlich der "sensationelle" Wahlsieg der UPW bei der Stadtratswahl.
Der stellvertretende Landrat und Stadt- und Kreisrat Rudi Bayerl analysierte ausführlich die Wahlergebnisse aus den verschiedenen Stadtteilen mit seinen mitgebrachten Stimmenauswertungen der einzelnen Wahllokale.
Georg Jüttner bedankte sich bei allen aktiven Wahlhelfern, Kandidaten und dem Wahlkampfteam um Regina Weidinger und Pressesprecher Bernhard Lehmeier für den sehr diszipliniert und mit großem Engagement geführten, erfolgreichen Wahlkampf.
15 neu gewählte Stadträte der UPW hatten selbst die größten Optimisten in der UPW nicht erwartet, hieß es.
Das Thema Ganzjahresbad und Hackschnitzelheizwerk waren ebenfalls Diskussionspunkte des Abends. Für Unverständnis sorgte die Aussage von Landrat Löhner, beim Hackschnitzelwerk jetzt einen Alleingang machen zu wollen (
wir berichteten). Es könne nicht sein, dass man "Netzwerke knüpfen und regionale Zusammenarbeit" predige und im gleichen Atemzug "Alleingänge" gegen die Interessen der Stadt ankündige.
Oberbürgermeister Thomas Thumann wisse sehr wohl um die Dringlichkeit der Energieversorgung der beiden Gymnasien und sei seit langem äußerst aktiv bei der Suche nach einem neuen Standort für ein Hackschnitzelheizwerk, das sich dann auch wirtschaftlich an dem neuen Standort behaupten müsse. Dass dazu die notwendigen Grundstücksverhandlungen und -käufe "nicht über Nacht" vollzogen werden, wisse auch Landrat Löhner. Durch Grunderwerbsprobleme seien zum Beispiel in der Vergangenheit im Landkreis schon ganze Straßenbauprojekte gescheitert.
Dazu erklärte der 1. Stellvertretende Vorsitzende und Pressesprecher Bernhard Lehmeier, dass man seitens der UPW schon vor und nach der Wahl Vorgespräche mit dem Landrat geführt habe und ihn auch in eine der nächsten Fraktionssitzungen der UPW einladen werde. Hier müsse alles unternommen werden, um die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis "deutlich zu verbessern" und die gemeinsamen Projekte Ganzjahresbad und zukünftige Energiekonzepte auch "miteinander und nicht gegeneinander" zu verwirklichen. Ein "kooperativer Landrat" sei in diesen Fragen "notwendig und herzlich willkommen".
Ein weiteres Thema des Abends war der kürzlich veranstaltete Klöppelkongress mit über 3400 Übernachtungen im Stadtgebiet und außerhalb. Hier wurde von den Bürgern die Werbegemeinschaft wegen fehlender Abstimmung gemeinsamer Ladenöffnungszeiten während der Kongressdauer kritisiert. Auf der einen Seite würden mehr verkaufsoffene Sonntage gefordert, auf der anderen Seite sei man nicht in der Lage, bei so vielen Besuchern in der Stadt die Läden länger offen zu halten, hieß es.
UPW-Mitglieder verwiesen auf die weiterhin unbefriedigenden Parkplatzsituationen am Krankenhaus sowie den Parkengpass beim Firmengelände
Bionorica. Beide Problempunkte sollten gemeinsam mit dem Landkreis im sachlichen Dialog angegangen und zu einer vernünftigen Lösung gebracht werden.
Die zukünftigen UPW-Stadträte Pedra Wittmann, Jakob Bierschneider und die künftige Kreisrätin Regina Weidinger diskutierten mit den Bürgern über Verbesserungen an Ampelkreuzungen wie zum beispiel an der Norma-Ausfahrt in der Amberger Straße, und über "gefährliche Stadtbushaltepunkte" ohne Busbuchten im Stadtgebiet. Verkehrsexperte und Polizeihauptkommissar Jakob Bierschneider erläuterte den Anwesenden die Ursachen und Kompliziertheiten aus verkehrsrechtlicher Sicht.
Außerdem wurde vorgeschlagen, eine zusätzliche Buslinie für Senioren an Sonntagen während der Gottesdienstzeiten zu den Kirchen, zu Friedhofsbesuchen und generell in die Altstadt probeweise durchzuführen.
03.04.08
neumarktonline: "Nicht über Nacht"
Übrigens: Sie können jetzt alle Themen aus
neumarktonline auch im
NEUMARKTER FORUM diskutieren