neumarktonline: Brave Leute im Süden

Brave Leute im Süden

NEUMARKT. Im südlichen Landkreis ist die Zahl der bei der Polizei bekanntgewordenen Straftaten noch einmal zurückgegangen.

Bei der Vorstellung der Kriminalstatistik der für den Süden des Landkreises zuständigen Polizeiinspektion Parsberg konnte Polizeihauptkommissar Josef Meier fast durchwegs erfreuliche Zahlen melden. Allerdings gab es auch zwei "Kröten" zu schlucken: Die Zahl der Sexualstraftaten (und hier vor allem die Zahl von Kinderschändungen) hat sich mehr als verdoppelt und die Zahl der Rauschgiftdelikte stieg um satte 23 Prozent.

Ein großer Teil der insgesamt 17 Sexualstraftaten ging auf das Konto von zwei Tätern, die sich an 14 verschiedenen Kindern im südlichen Landkreis vergriffen haben.

Vergleichsweise harmlos dagegen die 82-Prozent-Steigerung bei Straftaten gegen das Ausländergesetz - in den meisten Fällen haben sich hier Asylbewerber außerhalb der ihnen zugewiesenen Gegend aufgehalten und sich damit "Straftaten" schuldig gemacht, die deutsche Staatsbürger auch bei bestem Willen gar nicht begehen können...

Nach einem Rückgang der Gesamtstraftaten im Jahr 2005 um 10,3 Prozent fielen diese im Jahr 2006 erneut um 1,6 Prozent auf jetzt 911 Straftaten (926 in 2005), erläuterte Meier.

Hochgerechnet ergibt dies für den Bereich der Polizeiinspektion Parsberg 25 Straftaten pro 1000 Einwohner. Erfreulich außer dieser niedrigen Kriminalitätsrate sei dabei, dass es sich fast durchweg um leichtere Straftaten handelt, sagte Meier.

Im Bereich der Stadt Parsberg fiel die Zahl der Straftaten von 247 auf 205 und im Bereich der Stadt Velburg von 172 auf 154. In allen anderen Gemeinden stieg die Zahl: In Lupburg von 23 auf 24, in Breitenbrunn von 43 auf 50, in Dietfurt von 72 auf 76, in Seubersdorf von 63 auf 82 und in Hohenfels von 77 auf 95 Fälle im Jahr 2006.

Mit einer Aufklärungsquote von 75 Prozent konnte exakt der Stand im Jahr 2004 erreicht werden. Zu den 683 geklärten Fällen wurden 584 Tatverdächtige ermittelt. 230 von ihnen waren Nichtdeutsche (39,4 Prozent). 410 Personen waren Erwachsene (74,1 Prozent) und davon waren 106 weiblichen Geschlechts.

Die gesamte Diebstahlskriminalität ging im Jahr 2006 um 26,2 Prozent zurück. Insbesondere fiel die Anzahl der Diebstähle aus Autos von 29 Fälle im Jahr 2005 auf 15 Fälle im Jahr 2006 und der Diebstahl an Autos fiel von 19 Fälle im Jahr 2005 auf 10 Fälle im Jahr 2006.

Auch im Bereich der Gewaltkriminalität ist ein Rückgang der Delikte von 19 auf 17 im Jahr 2006 zu verzeichnen. Im Einzelnen handelt es sich dabei um ein Raubdelikt (2005 fünf Raubdelikte) und um 16 Fälle von gefährlicher oder schwerer Körperverletzung (13 Fälle im Jahr 2005). Die "einfache" Körperverletzung stieg um 23,5 Prozent auf 84 Fälle im Jahr 2006.

Die Anzahl der Sachbeschädigungen blieb nahezu gleich. Allerdings verlagerten sich die Tätigkeitsfelder. Die Sachbeschädigungen an Kfz gingen von 44 Fälle auf 30 Fälle im Jahr 2006 zurück. Im Gegenzug stiegen die Sachbeschädigungen auf Straßen und Wegen um 20 Fälle auf 37 Fälle im Jahr 2006.

Im Bereich der Rauschgiftdelikte musste ein Anstieg von 23,5 Prozent verzeichnet werden. Die Anzahl der Delikte stieg von 34 auf 42 Fälle im Jahr 2006.

Die Aufklärungsquote von 75 Prozent beinhaltet auch die von der Autobahnpolizeistation Parsberg im Bereich der Bundesautobahn bearbeiteten Straftaten, sagte Meier. Diese hohe Aufklärungsquote konnte nur unter Mithilfe der Bevölkerung erreicht werden. Meier: "Dafür bedanken wir uns. Wir bitten Sie auch für die Zukunft um die Zusammenarbeit mit der Polizei".

	2005	2006	Differenz in %
Gesamtzahl der Straftaten	926	911	-1,6
Straftaten gg. Sex. Selbstbestimmung	7	15	+114,3
Straftaten AuslG/AsylVerfG	57	104	+82,5
Diebstahlskriminalität insgesamt	260	192	-26,2
- unter erschwerten Umständen	84	54	-35,7
Diebstahl aus Kfz	29	15	-48,3
Diebstahl von Fahrrädern	19	13	-31,6
Sachbeschädigung an Kfz	44	30	-31,8
RG-Kriminalität	34	42	+23,5
Umweltschutzdelikte	10	4	-60
Betrugsdelikte	174	129	-25,9